Kirchliche Positionen zur Friedensfrage
Welt in Unordnung – Gerechter Friede im Blick
Evangelische Friedensethik angesichts neuer Herausforderungen
Denkschrift des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland
Die EKD hält an der Vision eines „Gerechten Friedens“ fest, ohne die Realität von Gewalt und Bedrohung zu leugnen. Obwohl sie pazifistische Traditionen würdigt, rückt die Anerkennung staatlicher Schutzpflichten in den Vordergrund. Dabei wird deutlich: Die evangelische Friedensethik befindet sich in einem Prozess der Neuorientierung, der noch nicht abgeschlossen ist.
Wort des Bischofs
Landessynode der EKBO
20.11.2025
Bischof Dr. Christian Stäblein
… Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg oder Gewalt, Frieden braucht auch mehr als ein Schweigen von Waffen. Der Schutz vor Gewalt, und das ist dabei die Neujustierung durch diese Denkschrift, wird aber, anders noch in der 2007er Schrift, nicht hinten angestellt als die letzte Konsequenz, sondern der Schutz vor Gewalt bekommt in allem einen logischen Primat. …
Diese Friedensdenkschrift schreibt in gewisser Weise eine evangelische Friedensethikgrammatik, …
Kritische Stellungnahme zur aktuellen Friedensdenkschrift der EKD
Der Vorstand der Bonhoeffer-Niemöller-Stiftung nimmt die aktuelle friedensethische Denkschrift des Rats Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) „Welt in Unordnung – Gerechter Friede im Blick“ erschüttert zur Kenntnis. Das Ziel, die Institution des Krieges aus der internationalen Politik zu entfernen, ist aufgegeben. Damit fällt das Ratspapier hinter die Charta der Vereinten Nationen und hinter den aktuellen friedensethischen Diskurs zurück.
Uwe-Karsten Plisch
Martin-Niemöller-Stiftung e.V.
Zeitenwende statt Entfeindung
Wes Geistes Kind ist die neue Friedensdenkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland? Nach Lektüre des 146-seitigen Werkes legt sich diese Antwort nahe: Sie atmet den Geist der Zeitenwende. Wohlgemerkt nicht den Geist jener Zeitenwende, den man eigentlich bei einer kirchlichen Denkschrift erwarten sollte: der Zeitenwende, die Jesus von Nazareth vor 2000 Jahren brachte …
Stefan Seidel, Theologe und Psychologe. Beitrag in zeitzeichen
Tiefe Traurigkeit
Eine tiefe Traurigkeit erfüllt mich wegen der jüngsten Positionierung der EKD, nämlich Aufrüstung und sogar den Einsatz von Atomwaffen in den Toleranzbereich zu holen. Zurzeit vollzieht sich doch in Deutschlands und Europas Gesellschaften eine Umkehrung des Prophetenwortes „Schwerter zu Pflugscharen“: „Pflugscharen zu Schwertern“, …
Dr. Werner Krätschell, Theologe, Sup. i.R., Leserbrief für die Kirchenzeitung der EKBO
Wege zum Frieden im Kontext globaler Machtpolitik
Vortrag am 25.11.2025 im Ehemaligen Jüdischen Waisenhaus Pankow
Zur Rettung der Menschheit!
Nie durch Waffen und Gewalt!
Nur durch Dialog, Achtung und Austausch!
Dr. theol. Eugen Drewermann
Theologe, Psychoanalytiker und Schriftsteller
Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden –
Stellungnahme
10.11.2025
Die neue Denkschrift knüpft an frühere Denkschriften von 1986 und 2007 sowie die friedensethischen Erklärungen des Bundes der Ev. Kirchen in der DDR an. Mit Verweis auf neue Herausforderungen seit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine verändert sie zugleich das Konzept des gerechten Friedens grundlegend.
»Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!«
So heißt es im (Advents-)Psalm 24.
Seit vielen Jahrhunderten beten Christen so. Christus soll kommen! Voller Hoffnung und Sehnsucht, ja mit manchmal kaum unterdrückter Ungeduld warten wir darauf.
Zu allen Zeiten, in Not und Freude, Krieg und Frieden. …
Michael Hufen, Pfarrer in Alt-Pankow
Historisches Material zum Thema aus Alt-Pankow
Ich wurde mutiger
Der Pankower Friedenskreis –
Politische Selbstbehauptung und öffentlicher Widerspruch
Interviews und Dokumente aus 20 Jahren
Beschluss des Bundes der ev. Kirchen der DDR zum „Bekennen in der Friedensfrage“
Görlitz, September 1987
Die Macht der Kerzen
Erinnerungen an die Friedliche Revolution
Mit einem Essay von Timothy Garton Ash
Werner Krätschell
