Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow
Newsletter - Ostern 2022

Liebe Gemeinde, liebe Leserinnen und Leser,

am Beginn der Karwoche haben wir einen fröhlichen und stimmungsvollen Gottesdienst am Palmsonntag gefeiert.
Unsere Katechetin Renate Wagner-Schill hat mit den Kindern den Einzug Jesu in Jerusalem in der Kirche gestaltet. Mit Blättern und Tüchern ging es durch die mit Zweigen aufwändig geschmückte Alt Pankower Kirche „Jesus zieht in Jerusalem ein – Hosianna“.
Alle sangen und winkten, weil Jesus kommt. Weil Jesus kommt? Was bedeutet das eigentlich? Welche Hoffnungen und Sehnsüchte verbanden die Menschen damals mit dem Kommen des verheißenen Retters, des Friedensfürsten, des Gottessohnes? Und welche Hoffnungen schwingen heute bei uns mit, wenn wir uns so wie Christen seit bald 2000 Jahren durch die Karwoche auf Karfreitag und dann Ostern, das erste und anfangs wichtigste Fest der frühen Christenheit, zubewegen.

Renate Wagner Schill hat die Hoffnungen der Menschen beim Einzug Jesu in Jerusalem sichtbar gemacht. Gemeinsam mit den Kindern errichtete sie ein großes Tor der Hoffnung mitten in der Kirche. Fest steht es da – als Basis Gottes Liebe und Gottes Segen für die Welt, darauf aufbauend das, was wir brauchen: Freundschaft und Liebe, Freiheit und Frieden, Gerechtigkeit und Brot für alle. Die Gottesdienstbesucher hatten auch die Möglichkeit eigenen Gedanken auf vielen bunten Zetteln an das Tor zu heften.

Und schon am Sonntagnachmittag nahmen einige der zahlreichen Besucherinnen und Besucher des Benefizkonzertes zugunsten der Ukrainehilfe der Stadtmission diese Möglichkeit wahr.
Das Tor der Hoffnung steht auch bei den Passionsandachten bis zum Gründonnerstag mitten in der Kirche. Am Karfreitag wird es dann einen Platz unter der Empore finden, um den Blick auf das Kreuz freizugeben.

Leiden und Tod Jesu am Karfreitag gedenken wir in zwei Gottesdiensten um 10 Uhr und um 15 Uhr.

Im Abendmahlsgottesdienst um 10 Uhr erklingen Teile der »Lamentationes Jeremiae« von Johann Rosenmüller (1619-1684). Diese Vertonung der Klagelieder des Jeremias eröffnen den Blick auf die Klage über Jerusalem, die Tochter Zion, und wird vom Kleinen Chor Pankow aufgeführt.

Um 15 Uhr in der Musik zur Sterbestunde Jesu erklingt die »Matthäuspassion« von Heinrich Schütz (1585-1672). Der Kirchenchor Alt Pankow singt diese Historia des Leidens und Sterbens unseres Herrn und Heiland Jesu Christi nach dem Evangelisten Matthäus im Gedenkjahr des 350. Todestages von H. Schütz.

Nach dem stillen Karsamstag versammelt sich die Gemeinde zum Osterjubel am Morgen des Ostertags. Um 5 Uhr früh wird am Osterfeuer auf dem Anger/Breite Straße die neue Osterkerze entzündet und danach in die Kirche gebracht.

»Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.«
Dieses wohl älteste Osterlied in deutscher Sprache ist die Grundlage für Martin Luthers Osterchoral Christ lag in Todesbanden (1524), dessen Vertonung von Johann Sebastian Bach (BWV 4) erklingt im Gottesdienst um 10 Uhr, aufgeführt vom Collegium instrumentale und dem Kirchenchor unter der Leitung von Rudite Livmane.

Am vergangenen Sonnabend ist der ehemalige Alt-Pankower Kantor Klaus Grothe verstorben. Er hat von 1960 bis 2005 in dieser Gemeinde gewirkt. In der Kirche ist ein Gedenkort eingerichtet worden.

 

Das 45 jährige Wirken des Kirchenmusikers Klaus Grothe in der Alten Pfarrkirche zu Pankow ist in seiner Vielfalt und seinem Ausmaß sowohl zahlenmäßig als auch inhaltlich kaum zu erfassen, trotz seiner akribisch geführten Unterlagen, die uns einen ungefähren Überblick in sein Schaffen ermöglichen.
Desto mehr ist es an uns, seine Arbeit zu würdigen und ihm voller Hochachtung dafür zu danken. Im Nachhinein wird uns bewusst, dass er seine berufliche Tätigkeit als GOTTESDIENST im ursprünglichen Sinne lebte.
Der Kirchenchor und das collegium instrumentale

 

Wer mehr über das Wirken von Kantor Klaus Grothe erfahren möchte, belese sich hier.

Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod. Damit Gott sei alles in allem. 1. Kor 15, 26b, 28

Jesu Sieg über den Tod als dem letzten und größten Feindes des menschlichen Lebens ist Grund des christlichen Glaubens.
Erst wenn der Tod am Ende dem weichen muss, der das Leben für seine Schöpfung will, erst wenn wir hoffen können, dass es auch für das scheinbar sinnlose Leiden und Sterben ein versöhnliches Ende geben wird, weil Gott das Ziel allen Lebens ist, erst dann können wir dem Tod ohne Angst entgegentreten. Als einem Abschied auf Zeit von den Menschen, die uns lieb und vertraut geworden sind, als einem Durchgang zu dem Ziel unseres Lebens, das durch unser Sterben nicht in Frage gestellt werden kann.
Das es so ist, bleibt die unaufgebbare Osterbotschaft der urchristlichen Gemeinde.

Ihnen allen eine gesegnete Karwoche und fröhliche Ostern
Michael Hufen

Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow
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