Liebe Gemeinde und liebe Freundinnen und Freunde Alt-Pankows,
Seitdem verkündigen wir und leben wir hier in Pankow mit dem besonderen Auftrag der Versöhnung. »Versöhnen – nicht vergelten«, das ist unser Motto in unserer langen Friedens- und Versöhnungsarbeit seit 1962. Auch wenn dies nicht immer leicht war und ist, bleibt es unser ernsthaftes und herausforderndes Anliegen.
So steht es auf unser Homepage www.alt-pankow.de
„Seitdem" – seit der Übergabe des Nagelkreuzes von Coventry 1962 kurz nach dem Bau der Berliner Mauer. Und unsere Gemeinde hat es sich in all den Jahren nicht leicht gemacht. Es wurde diskutiert und auch gestritten – über Predigten und Reden, Gottesdienste und Veranstaltungen, Haltungen und Überzeugungen, Glauben und Politik.
In diesem Jahr feiern wir den 80. Jahrestag der Befreiung, das Ende des 2. Weltkriegs und 80 Jahre Frieden. Wie dieser Feiertag und das Gedenken zu begehen ist, bleibt strittig. Ich hoffe aber, dass wir mit unseren Veranstaltungen in Alt-Pankow einen guten Rahmen für das Gedenken ermöglichen und so auch den Gedanken von Versöhnung und Frieden weitertragen.
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Versöhnungsgebet von Coventry
Alle haben gesündigt und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten. (Römer 3, 23)
Den Hass, der Nation von Nation trennt, Volk von Volk, Klasse von Klasse, Vater, vergib. Das Streben der Menschen und Völker zu besitzen, was nicht ihr Eigen ist, Vater, vergib. Die Besitzgier, die die Arbeit der Menschen ausnutzt und die Erde verwüstet, Vater, vergib. Unseren Neid auf das Wohlergehen und Glück der Anderen, Vater, vergib. Unsere mangelnde Teilnahme an der Not der Gefangenen, Heimatlosen und Flüchtlinge, Vater, vergib. Die Gier, die Frauen, Männer und Kinder entwürdigt und an Leib und Seele missbraucht, Vater, vergib. Den Hochmut, der uns verleitet, auf uns selbst zu vertrauen und nicht auf Gott, Vater, vergib.
Seid untereinander freundlich, herzlich und vergebet einer dem anderen, wie Gott euch vergeben hat in Jesus Christus. (Epheser 4, 32)
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Freitag, 2. Mai · 19.30 Uhr Gemeindehaus
Breite Straße 38 · 13187 Berlin
Eine Stimme aus dem Jahr 1945.
Das Tagebuch des Panzersoldaten Iwan Panarin
Lesung und Gespräch mit Dr. Natalja Jeske, Rostock Moderation: Renate Wegener
„Panarins Tagebuch lag bis 1996 unberührt in einem Koffer seiner Familie. In Russland bleibt die Veröffentlichung 1999 fast unbemerkt. … Bisherige Kriegsschilderungen aus Sicht von Sowjetsoldaten waren oft verklärt oder zensiert. Panarins Tagebuch scheint dagegen frei von Ideologie, es beschreibt den Kriegsalltag – schonungslos.“, schreibt DIE ZEIT im Mai 2015. Die Historikerin Dr. Natalja Jeske hat zur geschilderten Kriegssituation bei der Einnahme von Rostock recherchiert, Kontakt zur Familie Panarin aufgenommen, das Tagebuch von Iwan Panarin übersetzt und kommentiert.
Seit der Rede von Richard von Weiszäcker am 8. Mai 1985 wurde in beiden Teilen Deutschlands vom „Tag der Befreiung“ gesprochen. Am 8. Mai 2025 wird es den Menschen aus den postsowjetischen Gesellschaften nicht möglich sein, den Tag gemeinsam zu erinnern. Wie werden wir dem Gedenken im Spannungsfeld zwischen unseren persönlichen, familiären Erzählungen und dem kollektiven, ritualisierten Erinnern gerecht? 80 Jahre nach Kriegsende wollen wir ins Gespräch und in den Austausch kommen.
In Zusammenarbeit mit der Komission für Bürgerarbeit Pankow / VVN-BdA Berlin-Pankow e.V.
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Mittwoch, 7. Mai · 18.30 Uhr Alte Pfarrkirche Pankow
Gedenkkonzert anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung vom Nationalsozialismus und des Endes des Zweiten Weltkrieges
80 Jahre Frieden in Deutschland
Das Hikari Quartett sowie die Solisten Irina Nikolskaya (Sopran), Marko Ostojic (Bariton) und Vladimir Magalashvili (Orgel) spielen unter anderem Werke von Dmitri Schostakowitsch, Felix Mendelssohn Bartholdy, Johann Sebastian Bach und Sergej Rachmaninow. Ansprache Pfarrerin i. R. Ruth Misselwitz |
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Freitag, 9. Mai · 19.30 Uhr
Alte Pfarrkirche Pankow Orgelkonzert anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung vom Nationalsozialismus und des Endes des Zweiten Weltkriegs »Friedensklänge der Romantik«
mit Matthias Grünert, Organist und Kantor der Frauenkirche in Dresden. Es erklingen Werke von Ernst Friedrich Richter, F. Mendelssohn-Bartholdy, J. G. Rheinberger u. a.
Matthias Grünert wurde 1973 in Nürnberg geboren. Erste prägende musikalische Eindrücke empfing er im Windsbacher Knabenchor, nach dem Abitur studierte er Kirchenmusik A, Gesang und Orgel an der Hochschule für Kirchenmusik in Bayreuth und an der Hochschule für Musik in Lübeck. 2004 wurde er als erster Kantor der Dresdner Frauenkirche berufen und ist seither künstlerisch verantwortlich für die Kirchenmusik im wiedererbauten Barockbau. Er gründete den Chor der Frauenkirche und den Kammerchor der Frauenkirche, die er beide zu einer festen Größe in der Kulturlandschaft Mitteldeutschlands etablieren konnte.
Eintritt frei. Kollekte am Ausgang Foto: Susann Hehnen |
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Sonnabend, 17. Mai · 19.30 Uhr
Alte Pfarrkirche Pankow
MoonBach Duo
Azadeh Maghsoodi, Violine · Andis Paegle, E-Pianos
Das Projekt »MoonBach« verspricht eine fesselnde Fusion ausgewählter Kompositionen von Johann Sebastian Bach, persischer Melodien und Dainas (lettische Volkslieder) als kulturelle Wurzeln der beiden Musiker. Die leidenschaftliche Violine erzählt bezaubernde Geschichten von der Magie der dunklen Nacht und der Helligkeit des Mondes. Ihre Begleitung durch Fender Rhodes und Hohner Clavinet D6, die Tasteninstrumente der 70-er Jahre mit wahrem Kultstatus, erinnert an den technologischen Fortschritt der Weltraumforschung und repräsentiert die Faszination des Duos für die moderne Mondkunde. Eine durch nahtlose Übergänge zwischen den Stücken gekennzeichnete Konzertform lädt den Zuschauer zu einer klangvollen Reise durch den musikalischen Weltraum ein. »Azadeh hat wirklich eine fantastische Technik. Aber sie hat auch die Wahrhaftigkeit und Schönheit des Tons, die zeigt, was wirklich in der Musik steckt. So etwas ist sehr selten; nicht nur für einen jungen Menschen, sondern für jeden Musiker.« Nigel Kennedy Andis Paegle ist Organist, Dirigent und Kirchenmusiker mit einer besonderen Leidenschaft für analoge Keyboards und Vintage-Synthesizer. Sein Fachwissen umfasst eine breite Palette von Tasteninstrumenten, darunter Orgel, Clavichord und Cembalo sowie das kultige Fender Rhodes, Hohner Clavinet D6 und Yamaha CP70.
Foto: Merlijn Doomernik
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18. Mai · 10 Uhr Alte Pfarrkirche · Gottesdienst
Sonntag »Kantate«
mit Pfarrerin i. R. Ruth Misselwitz
Musik: »Komm, Heiliger Geist« von Michael Prätorius »Cantate domino« von Giovanni Gabrieli
Ganz in venezianischer Tradition sind diese beiden Motetten mit verschiedenen "Chören" besetzt – dem Kirchenchor, einem Bläserquartett, einem Blockflötenensemble und einem Streichquartett, die abwechselnd durch den gesamten Kirchenraum eine Vielfalt an Klangfarben produzieren.
Leitung: Matthias Wilke
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Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, dass ich liebe, wo man hasst; dass ich verzeihe, wo man beleidigt; dass ich verbinde, wo Streit ist; dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist; dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht; dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält; dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt. Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste; nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe; nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. Denn wer sich hingibt, der empfängt; wer sich selbst vergisst, der findet; wer verzeiht, dem wird verziehen; und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Franz von Assisi |
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Herzliche Grüße aus dem Gemeindebüro Pfarrer Michael Hufen
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Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow
Breite Straße 38 · 13187 Berlin
©alt-pankow.de
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